Das Elektroauto und seine Zukunft – Bestandsaufnahme und Ausblick

Das Elektroauto und seine Zukunft – Bestandsaufnahme und Ausblick

Das Elektroauto und seine Zukunft – Bestandsaufnahme und Ausblick

Das Elektroauto findet zunehmende Verbreitung, was angesichts der Schadstoffe in fossilen Verbrennungsrückständen auch sicherlich wünschenswert ist. Doch kritische Fragen zur Thematik sind angebracht, da die Technik in vielen Fällen derzeit noch Unzulänglichkeiten aufweist, Sicherheitsfragen noch ungeklärt sind und zudem derzeit noch hohe Kosten anfallen.

Ist das Elektroauto zukunftssicher?

Zukunftssicher ist das Elektroauto auf jeden Fall, allein schon deshalb, weil politischer Druck in diese Richtung weist und Elektromobilität beschlossene Sache ist. Wann es sich allerdings als Massenverkehrsmittel durchsetzt und ob es das überhaupt jemals wird ist heute noch nicht absehbar und jede Prognose kann sich im Nachhinein als Illusion heraus stellen. Deshalb kann an dieser Stelle nur auf die Rahmenbedingungen hingewiesen werden unter denen sich der Technologiewandel hin zum Elektroauto vollzieht und einige hartnäckige Vorurteile werden als solche entlarft. Dazu ein Beispiel: Die CO2 Emission entsteht zwar nicht mehr bei der Fahrt, erforderlich für den Antrieb sind aber Akkus. E-Mobilität hat damit auch seinen Preis, denn die CO2 Emission entsteht in diesem Fall bei der Herstellung der Batterie.

Wann kommt der Durchbruch für das Elektroauto?

Die Politik hat die Determinanten bereits gesetzt und mächtige Pflöcke eingerammt. Das schon im Jahr 2011 beschlossene Regierungsprogramm zum Thema Elektromobilität setzte als Ziel, dass bis 2020 eine Million Elektroautos auf die deutschen Straßen gebracht werden sollen – und bis 2030 sollen es sogar sechs Millionen sein. Aber auch eine Bundeskanzlerin rudert gelegentlich zurück und wie bekannt ist, hat Frau Merkel inzwischen wesentlich moderatere Vorstellungen. Das Elektroauto setzt sich ohne Zweifel immer weiter durch, aber deutlich langsamer als erwartet. Seit dem Jahr 2011 ist die Anzahl der Elektroautos nachvollziehbar, denn damals brachte Nissan mit dem Leaf das erste Elektroauto in Großserie heraus. Seitdem verdoppeln sich nach Aussage von Experten die Verkaufszahlen batteriebetriebener Autos alle 15 Monate und die Zunahme erfolgt dadurch exponentiell, d. h. die Zunahme steigt stetig an. Bis zum Sommer 2026 wird nach dieser Prognose die Anzahl bei 100 Millionen liegen – wohlgemerkt als komplette Weltproduktion. Das soll dann das absolute Aus für den Verbrennungsmotor sein. Doch Auf dem deutschen Binnenmarkt sieht die Bilanz etwas nüchterner aus. Die Anzahl der angemeldeten Elektroautos lag in Deutschland im Januar 2017 bei gerade mal 35.000 Exemplaren. Eine recht bescheidene Zahl, die im Vergleich zu den 45 Millionen Pkw mit Verbrennungsmotor gerade mal 3,4% des vorgegebenen Ziels entspricht. Die als Kaufanreiz gedachte und im Juli 2016 eingeführte Prämie von über 4000 EUR für den Kauf eines Elektroautos zeigte nur geringe Wirkung und die Verkaufszahlen stiegen bei Weitem nicht so an, wie erhofft. Wesentlich günstiger für das Elektroauto sieht die Situation in den skandinavischen Ländern aus. Norwegen ist dort der Vorreiter für die Einführung der Elektromobilität. Fast jeder dritte Neuwagen ist dort ein Elektroauto. Günstig auf den Trend wirken sich die dort sehr niedrigen Strompreise aus, sowie eine „City-Maut“ nur für Benziner und Diesel.

Die falschen Versprechungen der Befürworter der Elektromobilität

Ein Elektroauto ist zwar abgasfrei, allerdings macht der aktuelle Strommix, der meist aus Kohle- und/oder Atomstrom besteht, die Ökobilanz genau so schädlich wie bei einem Diesel oder Benziner. Solange sich Ökostrom noch nicht in größerem Ausmaß durchgesetzt hat, wird die CO2 Emission also nur verlagert. Zudem entsteht auch beim Betrieb eines Elektrofahrzeugs durch Abrieb Feinstaub. Aus Verbrennungsmotoren stammt nur der geringere Teil des Feinstaubs im Straßenverkehr. Das Adjektiv „emissionsfrei“ für das Elektroauto ist also irreführend. Ein weiteres noch nicht befriedigend gelöstes Problem ist die Entsorgung alter Akkus. Ein Elektroauto ist also bei Weitem nicht so umweltfreundlich, wie die Befürworter der Elektromobilität es behaupten.

Derzeitige Probleme bei der der Elektromobilität

Deutsche Verbraucher(innen) sind eher skeptisch gegenüber der Elektromobilität. Häufigste Kritikpunkte sind Reichweite und Kosten. Die Infrastruktur zur Elektroauto Nutzung ist noch mangelhaft, denn es stehen einfach zu wenig Ladestationen für die Akkus zur Verfügung. Allerdings versucht die Politik diesen Mangel zu beheben und sieht bis 2020 eine Ladedichte von 100.000 Ladepunkten vor, finanziert aus Steuermitteln. Ein weiteres Manko ist die Batterie. Die Akkus haben meist nur eine kleine Reichweite, sind schwer, teuer und haben lange Ladezeiten. Eine Lösung des Problems könnte der Verzicht auf Akkus sein. E-Mobilität ist auch mit Brennstoffzellen als Energielieferanten möglich, doch dafür fehlt das Netz von Wasserstofftankstellen.

Ausblick

Die Prognose für das Aus des Verbrennungsmotors enthält gewaltige Unsicherheiten. Die Elektromobilität macht noch Probleme, egal ob mit Akku oder Brennstoffzelle. Beide Technologien sind noch unzulänglich. In beiden Richtungen wird intensiv geforscht und neu entwickelt. Die Akzeptanz beim Käufer eines Automobils ist aber nicht vorhersehbar und vor diesem Hintergrund Vergangenheitsdaten einfach zu extrapolieren kann sich als gewaltige Illusion erweisen. Das Elektroauto hat sicherlich eine Zukunft. Nur wie die aussieht und wie sich der Markt entwickelt, kann nicht definitiv voraus gesagt werden. Viele Verbraucher(innen) werden derzeit noch durch zu hohen Kosten, geringe Reichweiten und lange Ladezeiten für den Akku abgeschreckt. Aktuelle Ereignisse, wie z. B. der Diesel-Skandal und die Debatte um Fahrverbote in Großstädten können jedoch die Motivation zum Umstieg auf das Elektroauto erhöhen. Viele Unternehmen gehen, wie z. B. die Deutsche Post mit dem „Streetscooter“, schon mit gutem Beispiel voran.